Beerbabe hat sich Euren Fragen gewidmet und packt aus! Wie läuft das ab im Zürcher Nachtleben? Eine Liebeserklärung an das Zürcher Nachtleben..
Frauen die “Saufen” werden heutzutage oft als unattraktiv, schmuddelig und als Chaotinnen abgestempelt.
Beerbabe, du arbeitest an einer Bar, wie ist das so?
Mein Herz schlägt für die Gastronomie, die laute Musik, das Schauspiel, die Gäste. Das Nachtleben hat etwas von einer Märchenwelt, irgendwie nicht real aber trotzdem präsent. Es nimmt dich auf eine unvorhersehbare Reise mit. Ich mag es, den Gästen mit Drinks und Bier einen schönen Abend zu bereiten. Die Dankbarkeit die mir Gäste über den Tresen ausstrahlen, wenn ich ihnen ein Bier zapfe und dafür auch noch Geld verlange, erfüllt mein Herz mit Energie und Freude.
Aber Du kannst mir nicht weismachen, dass alle Gäste dankbar sind?
Klar hast du manchmal Arsc*******. Jedoch darf man das nicht persönlich nehmen und sich von der “negativen” Ausstrahlung eines Gastes nicht beeinflussen lassen. In der Gastronomie ist es enorm wichtig die Gäste zu spüren. Der Umgang mit einem Gast variiert von Person zu Person. Ein Arsc******* ist auch nur ein Mensch und du weisst nicht, was er erlebt hat. Das Einzige was man als Barkeeper in so einer Situation machen kann, ist sich dem Gast anzupassen, das meine ich aber nicht in dem Sinn, auch ein Arsc******* zu sein. Nein, man sollte diesen Gast auf eine andere Art und Weise behandeln, ruhiger sprechen, weichere Bewegungen, einen tiefen Blick in die Augen und ein dankbares Lächeln geben. Du hast die Kraft, den mühsamen Gast in einen dankbaren Gast zu verwandeln. Das ist das Schöne an der Arbeit mit Menschen. Und wenn es nicht klappt, dann klappt es halt nicht, so what?! Ich als Barkeeperin habe mein Bestes getan.
Welche Rolle spielt dabei das Trinkgeld?
Das Trinkgeld ist ein Anreiz, der die Arbeit verschönert. Jedoch darf es nicht der einzige Anreiz sein.
Was war das höchste Trinkgeld das Du bis anhin von einem Gast erhalten hast?
Ein Gast wollte mir einmal 100.- CHF Trinkgeld geben, er war jedoch schon ordentlich besoffen und ich habe verweigert, den Betrag anzunehmen.
In einer Bar hat man ja sehr viel Kontakt mit dem anderen (oder gleichen) Geschlecht, schleppst du da ab und zu jemanden ab?
Nein! (lacht) Wir haben oft sehr sympathische Herren, aber Job ist Job. Es ist auch nicht meine Absicht, jemanden an meinem Arbeitsplatz kennenzulernen. Für das gibt es Freizeit. Wenn mir jemand sehr sympathisch ist, stosse ich gerne mit einem Shot mit dieser Person an, aber mehr liegt da auch nicht drin.
Du hast Shots erwähnt, ist das erlaubt?
Meines Erachtens nach gehört das zu einem guten Service.
Ich stell mir besoffen zu arbeiten jedoch ziemlich schwierig vor, wie machst Du das?
Besoffen? Nie! Seit ich mit meiner Gastro-Karriere angefangen habe, habe ich eine ziemliche Toleranz entwickelt. Ein paar Shots am Abend wirken sich da nicht gross aus.
